Bericht zum Besuch des Freilandmuseums in Bad Windsheim am 08.05.2010

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Um unsere fränkische Geschichte etwas besser kennen zu lernen, fuhren wir am 08.05.2010 mit der Deutschen Bahn nach Bad Windsheim zum Besuch des „Fränkischen Freilandmuseums“. Nachdem die Abfahrt für 08:41 Uhr ab HBf Würzburg geplant war, hieß es zunächst früh aufzustehen.

 

Zunächst ging es zu der Baugruppe “Mainfranken-Frankenhöhe”, wo wir eine Führung gebucht hatten. Der fachkundige und kompetente Führer, Herr Büttner, brachte uns in zwei Stunden nicht nur einen Teil der hier wieder im Original aufgebauten rund 100 Gebäude, sondern auch viel Interessantes über die Entstehungsgeschichte dieses Museums bei. Die Häuser stammen aus allen Teilen Frankens und waren an ihrem ursprünglichen Standort vom Verfall bedroht. Die Museumshandwerker tragen die Objekte sorgfältig Stein für Stein ab und bauen sie hier originalgetreu wieder auf. So wurde z.B. das Jagdschlösschen aus Eyerlohe (Lkr. Ansbach) in sechsjähriger Bauzeit hierher versetzt und vor ca. einem Jahr eröffnet. Dieses Schlösschen wurde 1778 für den Freiherrn Friedrich Carl Alexander von Eyb im Stil des Ansbacher Spätbarocks erbaut. Es diente den sommerlichen Vergnügungen des Adels, vor allem der Jagd. Besondere Beachtung fand auch ein Bauernhaus aus Kleinrinderfeld, das wegen seines Inventars aus der Zeit um die Jahrhundertwende eine besondere Kostbarkeit darstellt.

Die Bauernhäuser mit ihren Gärten und Nebengebäuden, wie Scheunen und Ställen stehen in kleinen Gruppen. Zusammen mit funktionsfähigen Mühlen, Handwerker- und Tagelöhneranwesen, Brau- und Wirtshäusern. Wie in einem kleinen fränkischen Dorf ….Drei solcher Dörfer gibt es und jedes zeigt den Hausbau einer bestimmten Region. Ganz Franken auf rund 45 Hektar Museumsgelände.

 

Die Führung endete an der Wirtschaft am Brauhaus , wo wir für ein Mittagesssen reserviert hatten. Nach einer Stärkung sind wir dann in kleinen Gruppen zur Baugruppe “Stadt” gewandert. Viel Interessantes hat die “Spitalkirche” aus dem 14. Jahrhundert zu bieten. Sie geht auf eine Hospitalstiftung eines wohlhabenden Windsheimer Bürgers zurück. Vor etwa 30 Jahren entstand die Vision, die seit 1960 kaum mehr genutzte Kirche als Kirchenmuseum zu nutzen. Die bauliche Sanierung konnte im Jahr 2000 abgeschlossen werden. Seit dieser Zeit ist sie Bestandteil des Freilandmuseums. Im wahrsten Sinne des Wortes kann man der Kirche “aufs Dach steigen”.

 

Der Dachstuhl ist begehbar und ein wahres Meisterwerk der Zimmerleute, die es schon damals schafften, mittels eines Hängewerkes einen freitragenden Dachstuhl zu bauen.

Nur wenige Meter weiter konnte man das zweite Ensemble der Baugruppe Stadt besichtigen: Den ehemaligen Städtischen Bauhof, der aus der Zeit um 1445 stammt. Die Grundfläche besteht aus einer riesigen Holz-Scheune, die im Innenhof z.Zt. durch ein Freilichttheater und einen kleinen Kräuter-garten komplettiert wird. Letzter Besuchspunkt war die Museums-/Kräuterapotheke. Die historische Apotheke ist im ältesten Haus des Museums untergebracht. Das früher als Gasthof zum Hirschen genutzte Gebäude geht im Kern bis in die Zeit um 1200 (Keller) und die Mitte des 14. Jahrhunderts (Fachwerk) zurück, bevor es 1765 zu einem reprästentativen Barockbau umgestaltet wurde. Hier gibt es das Inventar mehrerer alter Apotheken samt Gerätschaften, bis hin zur Minitankstelle für Benzin zu sehen.

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